Maulana Shaykh Nazim Adil al-Haqqani 2000 Sohbats 1979-2013 (229/777)
https://www.nvrislam.net/index.php?j=eng&post=4829
Jeder Freitag hat eine andere Erscheinungsform. Deshalb ähnelt dieser Freitag dem vorherigen Freitag nicht. Dieser Freitag ist ein neuer Yawmu l-Jum`a. Möge derjenige, der in Allahs, Allah Jalla Jalaluhu, Diwan anwesend ist, der Meistgeliebte Allahs (jj), Habibullah, hoch sein. Es gibt einen unterschiedlichen Adel für jedes Juma`a. Bitte, Shah Mardan, erkläre uns, damit wir Nutzen daraus ziehen können. Heute ähnelt dem vorherigen Juma`a nicht. Dieses Juma`a hat seine eigene Besonderheit. Es ist eine neue Erscheinungsform in diesem Juma`a. Es gibt keine Kopien in der Schöpfung Janab Allahs. Al-Mubdi'u, der Erfinder, ist einer der herrlichen Namen Janab Allahs. Ibda' bedeutet, daß Allahu Dhu l-Jalal keine Kopien erschafft. Alles ist neu. Ein neuer Tag kommt mit einer neuen Erscheinungsform - Mubdi'. Gibt das keine Bedeutung? Alles ist einzigartig, hat Gleiches oder Ähnliches. Heute ist Juma`a mit seiner neuen Erscheinung. Es ist ein gesegneter Tag. Bitte, Shah Mardan, mach weiter. Hören wir zu! Yawmun Jadid, Rizqun Jadid. Bitte, Shah Mardan, mach weiter! Jeder Tag hat eine andere Erscheinungsform. Die Erscheinungsform dieses Juma`as ist auch anders. Azamati Hudara, die Größe Allahs des Allmächtigen, die unbegrenzte Größe Allahu Dhu l-Jalals, ist nicht bekannt. Niemand kann es wissen. Er ist Der Eine. Allah ist Einer. Wahidun Ahad. "Qul Huwa Allahu Ahad" (112:1). Bitte, Shah Mardan, mach weiter. Möge Kraft zu uns kommen aufgrund der heutigen Erscheinungsform. "Qul Huwa Allahu Ahad" (112:1). Allahu Akbar. Wenn wir sagen, Allah ist Einer, wird die Göttliche Einheit hervorgehoben. Das Attribut der Einheit, das Absolute Einssein, gehört Janabu l-Haqq (jj). Bitte, Shah Mardan, erkläre, mögen wir Nutzen daraus ziehen. Deshalb hören die Freunde Shah Mardans und ziehen Nutzen daraus. Hört und zieht Nutzen! Die unbegrenzte Größe Janabu l-Haqqs ist nicht bekannt. "Qul Huwa Allahu Ahad" (112:1), Seine unbegrenzte Größe und Seine Herrlichkeit können nicht gewußt werden. O unser Herr, Du bist Subhan, Du bist Sultan. Juma`a ist der geehrte unter den Tagen. Erweist
http://www.sufismus-online.de/Friday (7 von 12)04.07.2013 23:17:46
3289 Maulana Sheikh Nazim: Friday
eueren Respekt! "Akrim Tukram" - Ehrt und werdet geehrt, nicht wahr? Zeigt euch und erweist eueren Respekt. So viel Respekt wie ihr erweist, so viel mögt ihr zurückbekommen. Deshalb ist das Juma`a Sayyidu l-Ayyam, Sayyidu l-Ayyam, der Herr der Tage. Die heutige Erscheinungsform, das Geschenk Janabu l-Haqqs an Seine Diener, kommt nicht an anderen Tagen. Würden diese Leute bloß dem Juma`a huldigen! Bitte, Shah Mardan, mach weiter. Hören wir dir zu! So viel wie ihr Respekt erweist, der Ehre des Juma`a Beachtung schenkt, so viel wie ihr anbieten könnt, "Akram Tukram", so viel wird euch im Gegenzug gegeben. Das ist die Erscheinungsform dieses Juma`as. Jedes Juma`a ist Shah Mardan mit einer neuen Erscheinungsform am Tor von Rabbu l-`Izzat. In der Nacht der Himmelsreise war er der Löwe, der auf dem Eigentum Allahs stand. Die Löweneigenschaft des heutigen Löwen ist anders. Die Erscheinungsform, die am nächsten Freitag kommt, ist anders. Es verändert sich beständig. Janabu l-Haqq erschafft nicht dieselben Abzüge. Mubdi'. Alles ist nur einmal, keine Kopien. Nehmt die Eigenschaft des heutigen Juma`as, sie wird anders sein am nächsten Juma`a. Göttliche Erscheinungsform, jeder hat seinen Anteil je nach seiner geistigen Stufe. Die Erscheinungsform, Tajalli, des Propheten (saws), des Meisters der Schöpfung, der in der Gegenwart seines Allmächtigen Herrn ist, kommt zu uns herab am Freitag und ist anders und neu an jedem Juma`a. Am nächsten Juma`a ist sie wieder anders. Sie ist neu, brandneu. Wie schön! Was für Schönheit! Könnten die Menschen nur ein wenig davon verstehen, würden sie sich verlieren durch die Freude und das Glück, das sie gibt. Die Erscheinungsform des Juma`a hat ein merkwürdiges Aussehen. Yawmu l-Jam`a, geehrt hier und im Jenseits. Wenn diese Menschen nur die Segnungen des Juma`a kennen würden! O Shah Mardan, deine Freunde bewundern dich. Wir wollen etwas. Was ist es? Einer, der nicht weiß, was er will, kann kein Ziel erreichen. Was sollen wir wollen, Yawmu l-Jum`a, Yawmu l-Jam`a? Bitte, Shah Mardan, mach weiter. Er liest eine Khutba, Predigt. Shah Mardan gibt die Juma`a-Khutba. Er liest die Juma`a- Khutba. Diese Khutba wird bewundert von den Zuhörern, so daß sie starren und starren. Sie starren voller Bewunderung auf die Erscheinung von Janabu l-Haqqs Herrlichkeit. Die Menschen haben Feiertage. Sie setzen manche Tage als Feiertage fest. An diesen Feiertagen erfrischen sich die Menschen, entspannen sich und haben Ehre aufgrund ihres Zustandes. Derjenige, der Ehre sucht, für den öffnet sich am Tag des Juma`a fortgesetzt so eine Erscheinungsform, die den
http://www.sufismus-online.de/Friday (8 von 12)04.07.2013 23:17:46
3290 Maulana Sheikh Nazim: Friday
Menschen vorher nicht bekannt war, weil sie besonders für dieses Juma`a ist. Yawmu l-Jam`a, am Freitag wird in der Versammlung Allahs die bereits geehrte Menschheit bewirtet. Die Bedeutung von 'bewirtet' ist, die Diener werden beschenkt, Geschenk. Das Juma`a ist auch Yawmu l-Ikram, ein geehrter Tag. Bitte, Shah Mardan, mach weiter! Juma`a ist der Tag der Göttlichen Geschenke, angeboten von Janabu l-Haqq für Seine Diener. Rabbu l-`Izzat, Der Liebe und Hochachtung auf Seinen geliebten Habib ausdehnte im Bereich der Engel. Rabbu l`Izzat stattet das Juma`a als eine Ehre aus für die Ummah Al Habibs (saws). Wisset, daß dieser Tag ein 'Göttliches Geschenk' ist. Es ist der Tag, wenn Göttliche Gaben fließen, mit unbegrenzten Göttlichen Gaben, die die Erde und die Meere bekleiden, und besonders die Menschheit, der das äußerste der Göttlichen Geschenke gewährt wird. Erweist Respekt, um beschenkt zu werden. Bitte, o Shah Mardan, mach weiter. Jene, die deine Lehren beherzigen und anwenden, werden geschätzt. Glück ist für sie. Er, der den Wert des Juma`a zu schätzen weiß, der die Ehre des Juma`a versteht, sie lassen ihre Angelegenheiten, um die Ehre dieses Tages zu gewinnen. Sie werden sauber, tragen saubere Kleidung und laufen zur Einladung Rabbu l-`Izzats, dem Juma`a Gebet. Wenn die Menschen in dieser Welt nur den Wert des Juma`a kennten, würden sie im Frieden leben, in einer Welt der Seligkeit, ohne Kämpfe. Es gäbe keine Feindschaft und keine Kämpfe. Die Menschen, an jedem Juma`a "min Tarfillah" - von seiten Allahs - "Ka`aba Muazzama", Shaykh Mehmet Effendi, es wird Baytullah genannt, nicht wahr? SM: Ja, Baytullah. M: Warum laufen die Menschen zum Baytullah? Baytullah hat vier Wände. Wäre es ein leeres Gebäude, würde niemand zu Baytullah laufen. Wer würde ein leeres Haus besuchen? Es gibt dort Geschenke, die von dem Eigner Baytullahs angeboten werden. Die Diener, die dort einen Besuch machen, erhalten Ehrenkleider, die ihnen gehören. Wer wird mit diesem Ehrenkleid bekleidet? Einer, der Glauben hat, wird bekleidet. Die Ka`aba ist nicht leer. Wäre sie leer, würde niemand dorthin gehen. Die Menschen nehmen etwas, so daß sie zur Ka`aba eilen. Wäre sie leer, nur vier Wände, was wäre die Herrlichkeit davon? Was wäre die Herrlichkeit? Was kann man von einem leeren Haus bekommen? Es ist voll, die Ka`aba Muazzama, ein Gebäude mit vier Wänden, das gepriesen wird, ist nicht leer. Bitte, Shah Mardan, mach weiter! Dieses Gebäude mit vier Seiten ist voll. Womit ist es gefüllt? Du wirst dort alles finden, das den Dienern Ehre gibt. "Wa Laqad Karramna Bani Adama" (17:70), sagt Janabu l-Haqq (jj). Wir gewährten den Kindern Adams eine
http://www.sufismus-online.de/Friday (9 von 12)04.07.2013 23:17:46
3291 Maulana Sheikh Nazim: Friday
Göttliche Gabe. Niemand kann sich Unsere Göttliche Gabe vorstellen. Und besonders am Freitag gibt es für die, die Mein Haus besuchen, Geschenke aus der Göttlichen Schatzkammer. Die Diener laufen nicht umsonst um die Ka`ab herum. Für jede Umrundung der Ka`aba kommt eine Gabe von Janabu l-Haqq, mit der die Diener bekleidet werden. Deshalb pflegten die Menschen zu beten: Mögen wir auf den Boden der Straßen zur Ka`aba treten. Mögen wir die Ka`aba Muazzama besuchen. Es gibt Göttliche Schätze, die sie von da mitnahmen. Die Erscheinungsform jeden Tages ist anders. Die Erscheinungsform dieses Juma`a ist vorbei. Was für heute gegeben wird, wird geschlossen werden, eine andere geöffnet. Die Religion des Islam ist das Höchste. Hohe himmlische Ränge gibt es im Islam. Jeden Freitag bringt der Islam Ehrenkleider für die Muslime. Deshalb, bitte Shah Mardan, mach weiter, solltet ihr saubere und neue Kleider tragen und feines Parfüm anlegen. Das ist Baytullah, wo die Göttlichen Gaben des Juma`a denen angelegt werden, die mit Adab kommen. Wie zu Zeiten des `Id die Menschen neue und saubere Kleider tragen, so müßt ihr euch auch für das Juma`a vorbereiten mit neuen und sauberen Kleidern. Sagt: Ich gehe in die Heilige Gegenwart zur Ka`aba, zu Baytullah. Möge es gewährt werden! Das ist Juma`a! Bitte, Shah Mardan, mach weiter, die Arena ist dein. Jedes Juma`a kommen die Armeen der Himmel herab, um Shaytan auszustoßen. Diese Armeen kommen wegen der Majestät des Juma`a. Seid sauber, seid bereit, wisset, an wessen Gegenwart ihr teilnehmt. Dann werdet ihr ein erhabener Mensch werden. Ay Yaran Shah Mardans, heute ist auch Juma`a, das Juma`a des Rajab Sharif, der Shahrullah ist, und deshalb kommen mit den neuen Erscheinungsformen heilige Engel herab, um zu grüßen. Jene, die dort sein können, sollten gehen. Wenn sie nicht können, wo immer sie sind, sollten sie beten: O unser Herr, bekleide uns mit Ehre, so wie Du die Liebenden der Ka`aba und die Liebenden Shah Mardans bekleidet hast. Wie Du ihnen gibst, mögest Du auch uns geben! Alle Sorgen und Traurigkeit werden dahinschwinden, und Glück wird unsere Herzen füllen. Sorgen schwinden dahin. Krankheiten schwinden dahin. Leid verläßt euch. Dies ist Juma`a! Sagt: Ich wünschte, ich könnte dort sein in der Gegenwart des Heiligen Baytullah! Dann verdient ihr, mit der Ehre bekleidet zu sein, die von den Himmeln zur Ka`aba Muazzama herabkommt. Dieses Ehrenkleid wird euch angezogen. O unser Herr, nimm uns an! Dies ist der Vortrag Shah Mardans. Die Menschen sollten das Mensch-Sein kennen. Ein Mensch ist ein erhabenes Wesen. Wenn der Mensch nur die Ehre kennte, mit der er bekleidet wurde, die Ehre des Mensch-Seins, wäre er sehr glücklich. Er würde
http://www.sufismus-online.de/Friday (10 von 12)04.07.2013 23:17:46
3292 Maulana Sheikh Nazim: Friday
die Ka`aba wie ein Vogel erreichen, kein Flugzeug oder Schiff oder irgendein anderes Transportmittel notwendig. Sie hätten Schwingen bekommen, die Muslime, um zur Ka`aba zu fliegen. Keine Notwendigkeit für Flugzeuge, um am Himmel zu fliegen. Die Liebenden Baytullahs brauchen keine Flugzeuge. Sie können fliegen. Möge Allah uns solche Ehre gewähren! Bitte, Shah Mardan, mach weiter. Mögen wir mit dir sein! Unsere Rede ist von Shah Mardan. Nehmt sie, kleidet euch damit und macht es zu euerer Zierde. Nehmt die Zierde des Juma`a. Ehrenkleider kommen von den Himmeln. Nehmt sie und kleidet euch am Yawmu l-Jam`a. Lauft in die Moscheen! Wenn ihr dort seid, verlassen euch euere Probleme, Sorgen schwinden dahin. Glück kommt. Oh Shah Mardan, diese Information ist eine, die die Menschen fasziniert, wenn sie sie hören. Mögest du uns auch annehmen, um mit dir zu sein und mit denen, die dich lieben. "Al Mar'u ma`a man Ahab" - Einer ist mit dem, den er liebt. Wir lieben Shah Mardan. Wir lieben die, die so wie er sind. Wir lieben alle Propheten. Wir lieben den Sultan der Propheten (saws), den Geliebten Allahs. Liebt und achtet, so daß ihr Ehre zurückbekommt. Ay Yaran Shah Mardans, Juma`a Mubarak! Möge unser Atem stark genug sein, die Wege der Unterdrücker aufzuhalten. Möge Sham geöffnet werden! Mögen die Banner des Islam erhoben werden um dieses heiligen Monats willen, ya Rabb! Allah, Der Jalil ist, bekleidet Seine Muslimdiener mit so einem Gewand, das unbeschreiblich ist. Diener Allahs, Der Jalil ist, Seine Diener können nicht verächtlich sein. Wisset das und handelt entsprechend. Bitte, Shah Mardan, mach weiter. 'Steht mit festem Tritt.' Steht mit festem Tritt. O Shah Mardan, wie schön beschreibst du es! O Shah Mardan, mögen deine Worte uns Kraft geben! Möge unsere Ehre zunehmen in der Gegenwart Janabu l-Haqqs. Besonders im Monat Rajab, der Shahrullah ist. Wir hoffen, daß, bevor Shahrullah vollendet ist, die Unterdrücker vernichtet sind. "Adh-Dhulmu la Yadum" - Unterdrückung kann nicht fortdauern. "Wa in Dama Dammar" - wenn sie fortdauert, wird sie zusammenbrechen in ihren Händen. Unser Prophet Sarvari Kainat (saws) kam, um Unterdrückung abzuschaffen, um Unterdrückung zu beenden. Menschen, die Muhammadis sind, ihre Ehre kann nie mit Füßen getreten werden, auf ihr kann nie herumgetrampelt werden. Was uns Schande bringt, ist unser schlechtes Ego und Shaytan. Kämpft gegen Shaytan, nicht gegen Menschen. Ay Yaran, Shah Mardan! Wir hoffen, daß wir von der Wirklichkeit der Segnungen des Juma`a, die wie Ozeane sind, einen
http://www.sufismus-online.de/Friday (11 von 12)04.07.2013 23:17:46
3293 Maulana Sheikh Nazim: Friday
Tropfen auffangen werden. Wir können Shah Mardan zuhören. O unser Herr, sende uns den Sahib, sende uns den Sultan. Um dieses heiligen Monats willen, der Deinen Majestätischen Namen trägt, möge unser Sultan kommen. Mögen die Banner des Islam erhoben werden! Du hast die Sultane, die die Ehre Deines Habibs mehren können! Mögen sie kommen, ya Rabbi! Amin. O Shah Mardan, deine Worte sind schön! Wir wünschen es nicht nur, sondern wir glauben, daß die Banner des Islam erhoben werden. Sie werden erhoben werden. Alles vor ihnen wird Abfall sein. Erhebt das Banner des Islam! Sagt: Ich bin Muslim! Der Prophet Nuh (as) sagte: "Wa Umirtu an Akuna mina l-Muslimin" (10:72). Mir wurde befohlen, Muslim zu sein, sagte der Prophet Nuh (as). Wer seid ihr? Sagt: Ich bin Muslim, ein Diener Janabu l-Haqqs. Dann werdet ihr Ehre empfangen. Erfolg kommt von Janabu l-Haqq. Ay Shah, ay Shah Mardan. Möge dein Blick auf uns sein! Mögen wir mit den Segnungen des heiligen Juma`a bekleidet sein, die unsere Schwäche wegnehmen. Amin ya Rabbi, ya Karim! Es ist nicht nur unser Wunsch, sondern wir glauben das auch. Mögen wir mit dem Gewand der Gesundheit und der Ehre bekleidet sein und dem Gewand des Glaubens und des Islam. O Shah Mardan, bringe deinen Freunden gute Nachrichten! Sagen wir: Allah, Allah, Allah. Ya Hu! Ay Shah Mardan. Sowohl deine Worte als auch deine Nachrichten sind gut! Mögen wir das Gewand der Gesundheit und das Gewand des Islam tragen! Laßt uns die Banner des Unglaubens unter unseren Füßen zertreten! Mögen die Banner des Islam erhoben werden um Al-Habibs (saws) willen. Um dieses heiligen Monats willen mögen wir in Gesundheit und Glück leben. Möge der Dienst an Allah unsere einzige Sorge sein! Fatiha. Lefke, 24.05.2013
WebSaltanatOrg, CategoryJumaSohbat
http://www.sufismus-online.de/Friday (12 von 12)04.07.2013 23:17:46
3294 Maulana Sheikh Nazim: Friede
Maulana Sheikh Nazim : Friede
l
Friede
Maulana Scheikh Nazim wurde gefragt: Scheikh Efendi, wir beten immer um Frieden. Wie können alle verschiedenen Völker in Frieden zusammenleben? Bismillahi-Rahmani-Rahim Deine Frage ist eine sehr wichtige, und ich danke dir, daß du sie gestellt hast. Es gibt bei uns ein Sprichwort: „Die Frage ist schon das halbe Wissen.“ Einer, der solche wichtigen Fragen stellt, gibt zu erkennen, daß er über ein reges geistiges Leben verfügt und einen gewissen Grad an Aufrichtigkeit besitzt. Natürlich gehören nicht alle Fragen in diese Kategorie: es gibt Fragen, die nur von Verschlossenheit und Unwahrhaftigkeit zeugen, die gewünschte Antwort oder ein vorgefaßtes Urteil sind schon in die Frage miteingebaut. Solche Fragen sind eigentlich gar keine Fragen, und sie überfallen uns mit Zentner-Schwere, sie engen die Perspektive unserer Erörterungen nur ein. Aufrichtige Fragen aber, so wie die eben hier gestellte, hören und beantworten wir gern. Wir beten um Frieden, ihr betet um Frieden, und die Christen beten auch um Frieden. Aber weder individuell noch in der Gemeinschaft kommt es zu diesem Frieden. Warum nicht? Für ein jedes Ereignis, das sich in dieser Weise ereignen soll, müssen zuerst die richtigen Voraussetzungen bestehen. Friede ist keine Ausnahme von dieser Regel. Damit sich Friede einstellt, müssen zunächst bestimmte Bedingungen erfüllt
http://www.sufismus-online.de/Friede (1 von 13)04.07.2013 23:17:47
3295 Maulana Sheikh Nazim: Friede
sein. Erst wenn diese erfüllt sind, erlangst du Frieden in dir selbst und Frieden mit deiner Umgebung. Solange aber diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, wird Friede nur als eine unerreichbare Idealvorstellung bestehen. Die erste Bedingung für den Frieden unter den Menschen ist, daß einer den anderen mit Wohlwollen und Toleranz ansieht. Man betrachte nur diese herrlichen Gärten: auf ein und demselben Stückchen Erde wachsen viele hundert verschiedene Bäume und Pflanzen. Keine dieser Pflanzen beschwert sich über die Nähe eines andersartigen Nachbargewächses. Pflanzen sind nicht fanatisch, sie bestehen nicht darauf, daß alle Bäume in ihrer Nachbarschaft von ihrer eigenen Art sein müssen Wenn Leute verschiedener Herkunft oder Religion benachbart leben, und wenn jeder die Rechte des anderen respektiert, dann können Menschen ohne Probleme nebeneinander leben. Unser heiliger Prophet Muhammad – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden - hatte einen Juden zum Nachbarn. Niemals beschwerte er sich, niemals befahl er, daß man diesen Juden entfernen sollte und ihn unter seinesgleichen ansiedeln. Die Handlungen des Propheten sind für uns das beste Beispiel, und der Prophet –Segen und Friede seien mit ihm - betonte immer wieder die große Bedeutung guter nachbarschaftlicher Beziehungen. Im heiligen Qur'ân steht ausdrücklich, daß man an erster Stelle an seine Nachbarn Hilfe und Almosen verteilen soll. Daher ist im Islam die Pflege guter Beziehungen zur unmittelbaren Nachbarschaft ein wichtiges Konzept, denn das gutnachbarliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Rassen und Herkunft läßt keinen Fanatismus aufkommen. Ihr seid aufgefordert, gute Nachbarn zu sein. Ihr habt eure Religion, euren Lebensstil, eure Überzeugung und ein anderer hat die seinen. Was eure Unterschiede anbetrifft, so laßt den Herrn darüber entscheiden; auf jeden Fall aber respektiert euren Nachbarn, und tut ihm Gutes an. Das ist eure Pflicht. Wenn ihr eure Pflicht getan habt, dann könnt ihr auch von eurem Nachbarn Gutes erwarten. Schaut nicht auf dessen Fehler, und kritisiert nicht seine Ansichten und Überzeugungen, die von den euren abweichen, damit keine Feindschaft zwischen euch wächst. Laßt den Herrn Richter sein, Er ist der Richter aller Richter dann wird jeder Fanatismus absterben. Ich sitze hier mit euch zusammen. Wenn ich euch alle als Geschöpfe meines Herrn betrachte, als einzigartige und vollkommene Ergebnisse Seiner unvergleichlichen Schöpfungskraft, so wie man eine Rose betrachtet
http://www.sufismus-online.de/Friede (2 von 13)04.07.2013 23:17:47
3296 Maulana Sheikh Nazim: Friede
oder einen fruchttragenden Baum dann finde ich mich in einem Paradiesgarten, und von jedem Einzelnen geht ein innerer Friede aus, der auf mein Herz trifft. Wenn wir einander in dieser Weise betrachten können, kommt es nicht nur zu Toleranz und gegenseitigem Verstehen, sondern es entsteht auch Vertrautheit und Anerkennung, und schließlich stellen sich auch Liebe und Frieden ein. Weil die Menschen einander aber nicht als des Herrn unübertroffene und wertvolle Geschöpfe betrachten, können sich Leute gegenseitig nicht einmal ertragen, wie denn gar voreinander Respekt haben oder größere Vertrautheit suchen. "Diese Welt ist für uns beide zu klein" sagt einer zum anderen, ein Staat zum nächsten. Jeder macht sich selbst so groß, plustert sich auf und gönnt dem Anderen keine Existenz. Wegen dieser Einstellung zueinander werden die Menschen immer schwerer, so daß die Erde die Menschheit bald nicht mehr wird tragen können. Die Menschheit wird der Erde zu schwer, und zwar nicht auf Grund von Überbevölkerung, sondern wegen dieser Einstellung und der Handlungen der Menschen aneinander. Wir hindern uns selbst daran, im Anderen Liebenswertes zu sehen und miteinander vertraut zu werden. Wir betrachten jeden Anderen als eine potentielle Gefahr für uns selbst, und nicht ais Gottes Stellvertreter auf Erden. Und umgekehrt, sieht auch der Andere in uns nur die Gefahr, die ihm von uns droht, und verwehrt uns seine Zuneigung. Wildheit ist die sich am raschesten ausbreitende Eigenschaft unter den Menschen, und aus der ungezähmten Wildheit entsteht die Kälte und Feindseligkeit der Menschen gegeneinander. Unser niederes Ich errichtet Mauern rund um uns, unbezwingbare Schanzen. Zerbrecht diese Schanzen, um auf den Anderen zuzugehen, um ihn anzuerkennen! Ihr werdet dann feststellen, daß eure Herzen vor Wonnegefühl überquellen, und die meisten Leute sich euch von einer besseren Seite zeigen werden. Solange ihr aber steitsüchtig und von eurem häßlichen, gierigen, niederen Ich besessen seid, kann keiner euch erreichen, und ihr könnt genauso wenig auf jemanden zugehen, ohne ihn zu verletzen. Der erste Schritt ist daher die Arbeit an sich selbst; es gilt, das niedere Ich in seine Gewalt zu bekommen, damit es zwischen dir und deinen Mitmensche eine liebenswürdige Beziehung geben kann. Einer der großen Sufi-Meister pflegte auf dem Rücken eines Tigers in der Wüste umher zu reiten, in der Hand eine Schlange als Peitsche. Wie ist so etwas möglich? Was ist das Geheimnis? Allah der Allmächtige gibt jedem Geschöpf Gefühl und Wahrnehmung. Wenn du dein Inneres öffnen kannst
http://www.sufismus-online.de/Friede (3 von 13)04.07.2013 23:17:47
3297 Maulana Sheikh Nazim: Friede
und dich voll Freundlichkeit zeigst, wird selbst ein reißend wilder Tiger zahm, und läßt sich als Reittier benutzen. Und nicht nur der Tiger, sondern auch die Söhne Adams, denen der Herrgott das Potential verlieh, 'Krone der Schöpfung' und 'Gottes Stellvertreter auf Erden' zu sein, lassen sich durch Freundlichkeit zähmen. Angesichts all der Bosheit und Wildheit in der Welt, dürfen wir dennoch nicht verzweifeln und klagen: "Was für ein Gott ist das, der so schrecklich schlimme Menschen geschafft hat, die einander soviel Schaden zufügen, massenhaft Gewalttaten verüben und Weltkriege auslösen?" Wir müssen großmütig sein und versuchen, diese Wilden zu zähmen. Wer sagt, in der Erschaffung von Tigern ur Schlangen läge keine göttliche Weisheit? Sagt lieber, daß Er, der Allmächtige, Tiger und Schlangen zu Reittieren und Reitpeitschen erschuf! Es lebte einmal ein Mann, der wurde sehr von Kakerlaken geplagt. Wo immer er hinging, fand er diese unguten, schmutzigen Käfer vor. Was auch immer er unternahm, er wurde diese Plage nicht los. Er bezog in seiner Heimatstadt mehrmals neues Quartier, in der Hoffnung, daß seine neue Wohnung diesmal Kakerlakenfrei bleiben würde aber jedes Mal wurde er enttäuscht. Schließlich verließ er aus Verzweiflung über diese Heimsuchung sein Vaterland und siedelte in einem Land, in dem es weniger Kakerlaken gab. Nach einiger Zeit erkrankte der Manne und ein schlimmes Geschwür brach an seinem Bein aus. Er suchte viele Ärzte auf, aber alle Medizin, die sie ihm verschrieben, verschlimmerte nur seine Beschwerden und reizte den Abszess mehr. Schließlich gab er alle Behandlungsversuche auf. So saß er denn eines Tages vor seinem Hause, das wunde Bein aufgestützt, und jammerte laut. "Ah! Oh! Ah! Oh!" Da zog ein wandernder Derwisch vorbei, vernahm die Klagelaute und fragte: “Warum sitzt du da und klagst 'Ah! Oh! Oh! Ah!'?" Der Leidende antwortete ihm: "Ich habe ein schlimmes Geschwür an meinem Bein, und nichts und niemand vermag es zu heilen! Von jeder Behandlung wird es nur schlimmer!" Der Derwisch sprach: "Nichts leichter das! Hast du schon mal eine Kakerlake gesehen?" „Kakerlaken! Ob ich je eine Kakerlake gesehen habe? Der Fluch meines Lebens! In meinem Heimatlande gab es so viele, daß sie mich an den Rand des Wahnsinns brachten, und ich hierher floh, bloß um keine mehr sehen müssen!" Der Derwisch sagte: "Geh und fang dir eine Anzahl Kakerlaken, töte und verbrenne sie, dann sammle die Asche und lege sie auf deine Wunde so Gott will, wird sie schnell verheilen." Der Mann befolgte den Rat des Derwisches, und machte in jenem Lande Jagd auf Kakerlaken, welche er nur mit großen Schwierigkeiten
http://www.sufismus-online.de/Friede (4 von 13)04.07.2013 23:17:47
3298 Maulana Sheikh Nazim: Friede
auftreiben konnte. Er tat, wie ihm der Derwisch empfohlen hatte, und bald war das Geschwür verheilt. Seit dieser Zeit hat er nie wieder auf die Existenz von Kakerlaken geflucht. Was die hochgeehrte Nachkommenschaft Adams - Friede sei auf ihm - anbelangt, die Allah zu Seinen Stellvertretern auf Erden macht hat, so mußt du sie nicht wegen ihrer schlechten Handlungen hassen oder verfluchen, sondern du mußt versuchen, großmütig zu sein und dich daran zu erinnern, daß dein Herr auch diese Seine Geschöpfe liebt, denn im heiligen Qur'an steht geschrieben: "Begegne Bosheit mit Güte, und siehe, wer jetzt dein Feind ist, wird dein enger Vertrauter werden. Und keiner kann dies erreichen, es sei denn der Geduldige; und keiner wird dies erreichen, es sei denn der, dem gewaltiges Glück zuteil wird"(1) Wie schon erwähnt, wohnte der heilige Prophet in Medina neben dem Hause eines Juden. Der Prophet ertrug dessen Nachbarschaft, obwohl dieser Nachbar ihm täglich Abfall vor die Tür schüttete, um seiner Geringschätzung für den Propheten Ausdruck zu verleihen. Eines Tages bemerkte der Prophet Allahs Segen und Friede seien mit ihm - daß kein Müll vor seinem Hause lag. Auch am nächsten. Tag war kein Müll zu sehen. Er fragte nach dem Ergehen seines Nachbarn und erfuhr, daß dieser erkrankt war. Der heilige Prophet begab sich zum Hause seines kranken Nachbarn, um ihm einen Krankenbesuch abzustatten. Der Jude war höchst verwundert, den Propheten bei sich zu sehen und fragte: "Wie wußtest du von meiner Krankheit?" Der Prophet antwortete: "Als mir auffiel, daß deine tägliche Gabe vor meinem Hause ausblieb, dachte ich mir, daß dir womöglich etwas zugestoßen sei. Ich fragte nach, und man sagte mir du seiest krank." Was reden wir aber von solcher Güte gegen Angehörige einer anderen Nation, wo die heutigen Menschen ja nicht einmal innerhalb ihrer eigenen Familien ein vertrautes und leutseliges Verhältnis zu Wege bringen! Frauen können an ihren Ehemännern keine guten Eigenschaften erkennen, und umgekehrt ebenso. Eine Familie lebt zwar unter einem Dach zusammen, aber es fehlt jede Spur von familiärem oder anheimelndem Gefühl. Die nächsten Verwandten sind einander fremd geworden, jeder ist verstrickt in die Welt seiner EgoWünsche; eine Welt, in der kein anderer geduldet wird, es sei denn zu einem egoistischen Zweck. Wenn schon in den Familien keine Vertrautheit besteht, wie soll sie dann in der erweiterten Gesellschaft
http://www.sufismus-online.de/Friede (5 von 13)04.07.2013 23:17:47
3299 Maulana Sheikh Nazim: Friede
auftreten? Es ist unmöglich. Noch zweckloser ist es, von weltweitem Frieden zu reden. Friede, Vertrauen und Liebe müssen erst zwischen Individuen bestehen, dann in den Familien, dem Freundeskreis, usw., bevor sie in der Gesamtgesellschaft manifest werden können. Friede wird von unten nach oben aufgebaut, von der kleinsten Einheit aufwärts, und nicht umgekehrt. Gewiß, wir beten um eine friedliche Welt, um das Löschen aller Brände in Ost und West. Aber die Trennwände der Entfremdung zwischen den Menschen sind schon so verdickt, daß keine Nation eine wirkliche Freundschaft oder Zusammenarbeit mit einer anderen in Betracht ziehen kann. Freundschaftlichkeit ist eingekerkert, stattdessen verbreiten sich Wildheit und Entfremdung mit rasender Geschwindigkeit, und wenn dieser reißende Strom nicht sehr bald eingedämmt werden kann, wird er die ganze Welt davonschwemmen. Dieser wilde Strom stürzt dahin, und keiner der von uns errichteten Dämme kann ihn aufhalten. Der Mensch erntet, was er gesät hat: er sät Gewalt und erntet Gewalt, nicht Liebe und Freundschaft. Der Strom der Gewalt wälzt sich über die ganze, Erde, er hat alle Bereiche menschlichen Zusammenspiels bereits überschwemmt ,welches Ergebnis können wir davon erwarten? In unseren Überlieferungen steht geschrieben, daß sich die Menschheit in einer Orgie von Gewalttätigkeit zerstören wird, bis das Eingreifen höherer Gewalt himmlischer Intervention diesem Inferno Einhalt gebietet. Frage: Maulana, was sagen Sie zu den Friedensmärschen und Demonstrationen für den Frieden? Fördern diese den Frieden, oder sind sie ihm eher abträglich? Wenn diese Demonstranten in sich selbst innerlich befriedet sind, dann können ihre Bemühungen von Nutzen sein; wenn sie jedoch noch roh und voller Gewaltsamkeit sind, was kann schon daraus entstehen? Feindseligkeit und Wildheit werden dadurch nur vermehrt. Man symbolisiert den Frieden gern als eine Taube, aber es gibt viele Raubvögel, die sich die Taube gern schnappen würden. Trifft man keine Vork
Link: https://www.nvrislam.net/index.php?j=eng&post=4829
Jeder Freitag hat eine andere Erscheinungsform. Deshalb ähnelt dieser Freitag dem vorherigen Freitag nicht. Dieser Freitag ist ein neuer Yawmu l-Jum`a. Möge derjenige, der in Allahs, Allah Jalla Jalaluhu, Diwan anwesend ist, der Meistgeliebte Allahs (jj), Habibullah, hoch sein. Es gibt einen unterschiedlichen Adel für jedes Juma`a. Bitte, Shah Mardan, erkläre uns, damit wir Nutzen daraus ziehen können. Heute ähnelt dem vorherigen Juma`a nicht. Dieses Juma`a hat seine eigene Besonderheit. Es ist eine neue Erscheinungsform in diesem Juma`a. Es gibt keine Kopien in der Schöpfung Janab Allahs. Al-Mubdi'u, der Erfinder, ist einer der herrlichen Namen Janab Allahs. Ibda' bedeutet, daß Allahu Dhu l-Jalal keine Kopien erschafft. Alles ist neu. Ein neuer Tag kommt mit einer neuen Erscheinungsform - Mubdi'. Gibt das keine Bedeutung? Alles ist einzigartig, hat Gleiches oder Ähnliches. Heute ist Juma`a mit seiner neuen Erscheinung. Es ist ein gesegneter Tag. Bitte, Shah Mardan, mach weiter. Hören wir zu! Yawmun Jadid, Rizqun Jadid. Bitte, Shah Mardan, mach weiter! Jeder Tag hat eine andere Erscheinungsform. Die Erscheinungsform dieses Juma`as ist auch anders. Azamati Hudara, die Größe Allahs des Allmächtigen, die unbegrenzte Größe Allahu Dhu l-Jalals, ist nicht bekannt. Niemand kann es wissen. Er ist Der Eine. Allah ist Einer. Wahidun Ahad. "Qul Huwa Allahu Ahad" (112:1). Bitte, Shah Mardan, mach weiter. Möge Kraft zu uns kommen aufgrund der heutigen Erscheinungsform. "Qul Huwa Allahu Ahad" (112:1). Allahu Akbar. Wenn wir sagen, Allah ist Einer, wird die Göttliche Einheit hervorgehoben. Das Attribut der Einheit, das Absolute Einssein, gehört Janabu l-Haqq (jj). Bitte, Shah Mardan, erkläre, mögen wir Nutzen daraus ziehen. Deshalb hören die Freunde Shah Mardans und ziehen Nutzen daraus. Hört und zieht Nutzen! Die unbegrenzte Größe Janabu l-Haqqs ist nicht bekannt. "Qul Huwa Allahu Ahad" (112:1), Seine unbegrenzte Größe und Seine Herrlichkeit können nicht gewußt werden. O unser Herr, Du bist Subhan, Du bist Sultan. Juma`a ist der geehrte unter den Tagen. Erweist
http://www.sufismus-online.de/Friday (7 von 12)04.07.2013 23:17:46
3289 Maulana Sheikh Nazim: Friday
eueren Respekt! "Akrim Tukram" - Ehrt und werdet geehrt, nicht wahr? Zeigt euch und erweist eueren Respekt. So viel Respekt wie ihr erweist, so viel mögt ihr zurückbekommen. Deshalb ist das Juma`a Sayyidu l-Ayyam, Sayyidu l-Ayyam, der Herr der Tage. Die heutige Erscheinungsform, das Geschenk Janabu l-Haqqs an Seine Diener, kommt nicht an anderen Tagen. Würden diese Leute bloß dem Juma`a huldigen! Bitte, Shah Mardan, mach weiter. Hören wir dir zu! So viel wie ihr Respekt erweist, der Ehre des Juma`a Beachtung schenkt, so viel wie ihr anbieten könnt, "Akram Tukram", so viel wird euch im Gegenzug gegeben. Das ist die Erscheinungsform dieses Juma`as. Jedes Juma`a ist Shah Mardan mit einer neuen Erscheinungsform am Tor von Rabbu l-`Izzat. In der Nacht der Himmelsreise war er der Löwe, der auf dem Eigentum Allahs stand. Die Löweneigenschaft des heutigen Löwen ist anders. Die Erscheinungsform, die am nächsten Freitag kommt, ist anders. Es verändert sich beständig. Janabu l-Haqq erschafft nicht dieselben Abzüge. Mubdi'. Alles ist nur einmal, keine Kopien. Nehmt die Eigenschaft des heutigen Juma`as, sie wird anders sein am nächsten Juma`a. Göttliche Erscheinungsform, jeder hat seinen Anteil je nach seiner geistigen Stufe. Die Erscheinungsform, Tajalli, des Propheten (saws), des Meisters der Schöpfung, der in der Gegenwart seines Allmächtigen Herrn ist, kommt zu uns herab am Freitag und ist anders und neu an jedem Juma`a. Am nächsten Juma`a ist sie wieder anders. Sie ist neu, brandneu. Wie schön! Was für Schönheit! Könnten die Menschen nur ein wenig davon verstehen, würden sie sich verlieren durch die Freude und das Glück, das sie gibt. Die Erscheinungsform des Juma`a hat ein merkwürdiges Aussehen. Yawmu l-Jam`a, geehrt hier und im Jenseits. Wenn diese Menschen nur die Segnungen des Juma`a kennen würden! O Shah Mardan, deine Freunde bewundern dich. Wir wollen etwas. Was ist es? Einer, der nicht weiß, was er will, kann kein Ziel erreichen. Was sollen wir wollen, Yawmu l-Jum`a, Yawmu l-Jam`a? Bitte, Shah Mardan, mach weiter. Er liest eine Khutba, Predigt. Shah Mardan gibt die Juma`a-Khutba. Er liest die Juma`a- Khutba. Diese Khutba wird bewundert von den Zuhörern, so daß sie starren und starren. Sie starren voller Bewunderung auf die Erscheinung von Janabu l-Haqqs Herrlichkeit. Die Menschen haben Feiertage. Sie setzen manche Tage als Feiertage fest. An diesen Feiertagen erfrischen sich die Menschen, entspannen sich und haben Ehre aufgrund ihres Zustandes. Derjenige, der Ehre sucht, für den öffnet sich am Tag des Juma`a fortgesetzt so eine Erscheinungsform, die den
http://www.sufismus-online.de/Friday (8 von 12)04.07.2013 23:17:46
3290 Maulana Sheikh Nazim: Friday
Menschen vorher nicht bekannt war, weil sie besonders für dieses Juma`a ist. Yawmu l-Jam`a, am Freitag wird in der Versammlung Allahs die bereits geehrte Menschheit bewirtet. Die Bedeutung von 'bewirtet' ist, die Diener werden beschenkt, Geschenk. Das Juma`a ist auch Yawmu l-Ikram, ein geehrter Tag. Bitte, Shah Mardan, mach weiter! Juma`a ist der Tag der Göttlichen Geschenke, angeboten von Janabu l-Haqq für Seine Diener. Rabbu l-`Izzat, Der Liebe und Hochachtung auf Seinen geliebten Habib ausdehnte im Bereich der Engel. Rabbu l`Izzat stattet das Juma`a als eine Ehre aus für die Ummah Al Habibs (saws). Wisset, daß dieser Tag ein 'Göttliches Geschenk' ist. Es ist der Tag, wenn Göttliche Gaben fließen, mit unbegrenzten Göttlichen Gaben, die die Erde und die Meere bekleiden, und besonders die Menschheit, der das äußerste der Göttlichen Geschenke gewährt wird. Erweist Respekt, um beschenkt zu werden. Bitte, o Shah Mardan, mach weiter. Jene, die deine Lehren beherzigen und anwenden, werden geschätzt. Glück ist für sie. Er, der den Wert des Juma`a zu schätzen weiß, der die Ehre des Juma`a versteht, sie lassen ihre Angelegenheiten, um die Ehre dieses Tages zu gewinnen. Sie werden sauber, tragen saubere Kleidung und laufen zur Einladung Rabbu l-`Izzats, dem Juma`a Gebet. Wenn die Menschen in dieser Welt nur den Wert des Juma`a kennten, würden sie im Frieden leben, in einer Welt der Seligkeit, ohne Kämpfe. Es gäbe keine Feindschaft und keine Kämpfe. Die Menschen, an jedem Juma`a "min Tarfillah" - von seiten Allahs - "Ka`aba Muazzama", Shaykh Mehmet Effendi, es wird Baytullah genannt, nicht wahr? SM: Ja, Baytullah. M: Warum laufen die Menschen zum Baytullah? Baytullah hat vier Wände. Wäre es ein leeres Gebäude, würde niemand zu Baytullah laufen. Wer würde ein leeres Haus besuchen? Es gibt dort Geschenke, die von dem Eigner Baytullahs angeboten werden. Die Diener, die dort einen Besuch machen, erhalten Ehrenkleider, die ihnen gehören. Wer wird mit diesem Ehrenkleid bekleidet? Einer, der Glauben hat, wird bekleidet. Die Ka`aba ist nicht leer. Wäre sie leer, würde niemand dorthin gehen. Die Menschen nehmen etwas, so daß sie zur Ka`aba eilen. Wäre sie leer, nur vier Wände, was wäre die Herrlichkeit davon? Was wäre die Herrlichkeit? Was kann man von einem leeren Haus bekommen? Es ist voll, die Ka`aba Muazzama, ein Gebäude mit vier Wänden, das gepriesen wird, ist nicht leer. Bitte, Shah Mardan, mach weiter! Dieses Gebäude mit vier Seiten ist voll. Womit ist es gefüllt? Du wirst dort alles finden, das den Dienern Ehre gibt. "Wa Laqad Karramna Bani Adama" (17:70), sagt Janabu l-Haqq (jj). Wir gewährten den Kindern Adams eine
http://www.sufismus-online.de/Friday (9 von 12)04.07.2013 23:17:46
3291 Maulana Sheikh Nazim: Friday
Göttliche Gabe. Niemand kann sich Unsere Göttliche Gabe vorstellen. Und besonders am Freitag gibt es für die, die Mein Haus besuchen, Geschenke aus der Göttlichen Schatzkammer. Die Diener laufen nicht umsonst um die Ka`ab herum. Für jede Umrundung der Ka`aba kommt eine Gabe von Janabu l-Haqq, mit der die Diener bekleidet werden. Deshalb pflegten die Menschen zu beten: Mögen wir auf den Boden der Straßen zur Ka`aba treten. Mögen wir die Ka`aba Muazzama besuchen. Es gibt Göttliche Schätze, die sie von da mitnahmen. Die Erscheinungsform jeden Tages ist anders. Die Erscheinungsform dieses Juma`a ist vorbei. Was für heute gegeben wird, wird geschlossen werden, eine andere geöffnet. Die Religion des Islam ist das Höchste. Hohe himmlische Ränge gibt es im Islam. Jeden Freitag bringt der Islam Ehrenkleider für die Muslime. Deshalb, bitte Shah Mardan, mach weiter, solltet ihr saubere und neue Kleider tragen und feines Parfüm anlegen. Das ist Baytullah, wo die Göttlichen Gaben des Juma`a denen angelegt werden, die mit Adab kommen. Wie zu Zeiten des `Id die Menschen neue und saubere Kleider tragen, so müßt ihr euch auch für das Juma`a vorbereiten mit neuen und sauberen Kleidern. Sagt: Ich gehe in die Heilige Gegenwart zur Ka`aba, zu Baytullah. Möge es gewährt werden! Das ist Juma`a! Bitte, Shah Mardan, mach weiter, die Arena ist dein. Jedes Juma`a kommen die Armeen der Himmel herab, um Shaytan auszustoßen. Diese Armeen kommen wegen der Majestät des Juma`a. Seid sauber, seid bereit, wisset, an wessen Gegenwart ihr teilnehmt. Dann werdet ihr ein erhabener Mensch werden. Ay Yaran Shah Mardans, heute ist auch Juma`a, das Juma`a des Rajab Sharif, der Shahrullah ist, und deshalb kommen mit den neuen Erscheinungsformen heilige Engel herab, um zu grüßen. Jene, die dort sein können, sollten gehen. Wenn sie nicht können, wo immer sie sind, sollten sie beten: O unser Herr, bekleide uns mit Ehre, so wie Du die Liebenden der Ka`aba und die Liebenden Shah Mardans bekleidet hast. Wie Du ihnen gibst, mögest Du auch uns geben! Alle Sorgen und Traurigkeit werden dahinschwinden, und Glück wird unsere Herzen füllen. Sorgen schwinden dahin. Krankheiten schwinden dahin. Leid verläßt euch. Dies ist Juma`a! Sagt: Ich wünschte, ich könnte dort sein in der Gegenwart des Heiligen Baytullah! Dann verdient ihr, mit der Ehre bekleidet zu sein, die von den Himmeln zur Ka`aba Muazzama herabkommt. Dieses Ehrenkleid wird euch angezogen. O unser Herr, nimm uns an! Dies ist der Vortrag Shah Mardans. Die Menschen sollten das Mensch-Sein kennen. Ein Mensch ist ein erhabenes Wesen. Wenn der Mensch nur die Ehre kennte, mit der er bekleidet wurde, die Ehre des Mensch-Seins, wäre er sehr glücklich. Er würde
http://www.sufismus-online.de/Friday (10 von 12)04.07.2013 23:17:46
3292 Maulana Sheikh Nazim: Friday
die Ka`aba wie ein Vogel erreichen, kein Flugzeug oder Schiff oder irgendein anderes Transportmittel notwendig. Sie hätten Schwingen bekommen, die Muslime, um zur Ka`aba zu fliegen. Keine Notwendigkeit für Flugzeuge, um am Himmel zu fliegen. Die Liebenden Baytullahs brauchen keine Flugzeuge. Sie können fliegen. Möge Allah uns solche Ehre gewähren! Bitte, Shah Mardan, mach weiter. Mögen wir mit dir sein! Unsere Rede ist von Shah Mardan. Nehmt sie, kleidet euch damit und macht es zu euerer Zierde. Nehmt die Zierde des Juma`a. Ehrenkleider kommen von den Himmeln. Nehmt sie und kleidet euch am Yawmu l-Jam`a. Lauft in die Moscheen! Wenn ihr dort seid, verlassen euch euere Probleme, Sorgen schwinden dahin. Glück kommt. Oh Shah Mardan, diese Information ist eine, die die Menschen fasziniert, wenn sie sie hören. Mögest du uns auch annehmen, um mit dir zu sein und mit denen, die dich lieben. "Al Mar'u ma`a man Ahab" - Einer ist mit dem, den er liebt. Wir lieben Shah Mardan. Wir lieben die, die so wie er sind. Wir lieben alle Propheten. Wir lieben den Sultan der Propheten (saws), den Geliebten Allahs. Liebt und achtet, so daß ihr Ehre zurückbekommt. Ay Yaran Shah Mardans, Juma`a Mubarak! Möge unser Atem stark genug sein, die Wege der Unterdrücker aufzuhalten. Möge Sham geöffnet werden! Mögen die Banner des Islam erhoben werden um dieses heiligen Monats willen, ya Rabb! Allah, Der Jalil ist, bekleidet Seine Muslimdiener mit so einem Gewand, das unbeschreiblich ist. Diener Allahs, Der Jalil ist, Seine Diener können nicht verächtlich sein. Wisset das und handelt entsprechend. Bitte, Shah Mardan, mach weiter. 'Steht mit festem Tritt.' Steht mit festem Tritt. O Shah Mardan, wie schön beschreibst du es! O Shah Mardan, mögen deine Worte uns Kraft geben! Möge unsere Ehre zunehmen in der Gegenwart Janabu l-Haqqs. Besonders im Monat Rajab, der Shahrullah ist. Wir hoffen, daß, bevor Shahrullah vollendet ist, die Unterdrücker vernichtet sind. "Adh-Dhulmu la Yadum" - Unterdrückung kann nicht fortdauern. "Wa in Dama Dammar" - wenn sie fortdauert, wird sie zusammenbrechen in ihren Händen. Unser Prophet Sarvari Kainat (saws) kam, um Unterdrückung abzuschaffen, um Unterdrückung zu beenden. Menschen, die Muhammadis sind, ihre Ehre kann nie mit Füßen getreten werden, auf ihr kann nie herumgetrampelt werden. Was uns Schande bringt, ist unser schlechtes Ego und Shaytan. Kämpft gegen Shaytan, nicht gegen Menschen. Ay Yaran, Shah Mardan! Wir hoffen, daß wir von der Wirklichkeit der Segnungen des Juma`a, die wie Ozeane sind, einen
http://www.sufismus-online.de/Friday (11 von 12)04.07.2013 23:17:46
3293 Maulana Sheikh Nazim: Friday
Tropfen auffangen werden. Wir können Shah Mardan zuhören. O unser Herr, sende uns den Sahib, sende uns den Sultan. Um dieses heiligen Monats willen, der Deinen Majestätischen Namen trägt, möge unser Sultan kommen. Mögen die Banner des Islam erhoben werden! Du hast die Sultane, die die Ehre Deines Habibs mehren können! Mögen sie kommen, ya Rabbi! Amin. O Shah Mardan, deine Worte sind schön! Wir wünschen es nicht nur, sondern wir glauben, daß die Banner des Islam erhoben werden. Sie werden erhoben werden. Alles vor ihnen wird Abfall sein. Erhebt das Banner des Islam! Sagt: Ich bin Muslim! Der Prophet Nuh (as) sagte: "Wa Umirtu an Akuna mina l-Muslimin" (10:72). Mir wurde befohlen, Muslim zu sein, sagte der Prophet Nuh (as). Wer seid ihr? Sagt: Ich bin Muslim, ein Diener Janabu l-Haqqs. Dann werdet ihr Ehre empfangen. Erfolg kommt von Janabu l-Haqq. Ay Shah, ay Shah Mardan. Möge dein Blick auf uns sein! Mögen wir mit den Segnungen des heiligen Juma`a bekleidet sein, die unsere Schwäche wegnehmen. Amin ya Rabbi, ya Karim! Es ist nicht nur unser Wunsch, sondern wir glauben das auch. Mögen wir mit dem Gewand der Gesundheit und der Ehre bekleidet sein und dem Gewand des Glaubens und des Islam. O Shah Mardan, bringe deinen Freunden gute Nachrichten! Sagen wir: Allah, Allah, Allah. Ya Hu! Ay Shah Mardan. Sowohl deine Worte als auch deine Nachrichten sind gut! Mögen wir das Gewand der Gesundheit und das Gewand des Islam tragen! Laßt uns die Banner des Unglaubens unter unseren Füßen zertreten! Mögen die Banner des Islam erhoben werden um Al-Habibs (saws) willen. Um dieses heiligen Monats willen mögen wir in Gesundheit und Glück leben. Möge der Dienst an Allah unsere einzige Sorge sein! Fatiha. Lefke, 24.05.2013
WebSaltanatOrg, CategoryJumaSohbat
http://www.sufismus-online.de/Friday (12 von 12)04.07.2013 23:17:46
3294 Maulana Sheikh Nazim: Friede
Maulana Sheikh Nazim : Friede
l
Friede
Maulana Scheikh Nazim wurde gefragt: Scheikh Efendi, wir beten immer um Frieden. Wie können alle verschiedenen Völker in Frieden zusammenleben? Bismillahi-Rahmani-Rahim Deine Frage ist eine sehr wichtige, und ich danke dir, daß du sie gestellt hast. Es gibt bei uns ein Sprichwort: „Die Frage ist schon das halbe Wissen.“ Einer, der solche wichtigen Fragen stellt, gibt zu erkennen, daß er über ein reges geistiges Leben verfügt und einen gewissen Grad an Aufrichtigkeit besitzt. Natürlich gehören nicht alle Fragen in diese Kategorie: es gibt Fragen, die nur von Verschlossenheit und Unwahrhaftigkeit zeugen, die gewünschte Antwort oder ein vorgefaßtes Urteil sind schon in die Frage miteingebaut. Solche Fragen sind eigentlich gar keine Fragen, und sie überfallen uns mit Zentner-Schwere, sie engen die Perspektive unserer Erörterungen nur ein. Aufrichtige Fragen aber, so wie die eben hier gestellte, hören und beantworten wir gern. Wir beten um Frieden, ihr betet um Frieden, und die Christen beten auch um Frieden. Aber weder individuell noch in der Gemeinschaft kommt es zu diesem Frieden. Warum nicht? Für ein jedes Ereignis, das sich in dieser Weise ereignen soll, müssen zuerst die richtigen Voraussetzungen bestehen. Friede ist keine Ausnahme von dieser Regel. Damit sich Friede einstellt, müssen zunächst bestimmte Bedingungen erfüllt
http://www.sufismus-online.de/Friede (1 von 13)04.07.2013 23:17:47
3295 Maulana Sheikh Nazim: Friede
sein. Erst wenn diese erfüllt sind, erlangst du Frieden in dir selbst und Frieden mit deiner Umgebung. Solange aber diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, wird Friede nur als eine unerreichbare Idealvorstellung bestehen. Die erste Bedingung für den Frieden unter den Menschen ist, daß einer den anderen mit Wohlwollen und Toleranz ansieht. Man betrachte nur diese herrlichen Gärten: auf ein und demselben Stückchen Erde wachsen viele hundert verschiedene Bäume und Pflanzen. Keine dieser Pflanzen beschwert sich über die Nähe eines andersartigen Nachbargewächses. Pflanzen sind nicht fanatisch, sie bestehen nicht darauf, daß alle Bäume in ihrer Nachbarschaft von ihrer eigenen Art sein müssen Wenn Leute verschiedener Herkunft oder Religion benachbart leben, und wenn jeder die Rechte des anderen respektiert, dann können Menschen ohne Probleme nebeneinander leben. Unser heiliger Prophet Muhammad – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden - hatte einen Juden zum Nachbarn. Niemals beschwerte er sich, niemals befahl er, daß man diesen Juden entfernen sollte und ihn unter seinesgleichen ansiedeln. Die Handlungen des Propheten sind für uns das beste Beispiel, und der Prophet –Segen und Friede seien mit ihm - betonte immer wieder die große Bedeutung guter nachbarschaftlicher Beziehungen. Im heiligen Qur'ân steht ausdrücklich, daß man an erster Stelle an seine Nachbarn Hilfe und Almosen verteilen soll. Daher ist im Islam die Pflege guter Beziehungen zur unmittelbaren Nachbarschaft ein wichtiges Konzept, denn das gutnachbarliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Rassen und Herkunft läßt keinen Fanatismus aufkommen. Ihr seid aufgefordert, gute Nachbarn zu sein. Ihr habt eure Religion, euren Lebensstil, eure Überzeugung und ein anderer hat die seinen. Was eure Unterschiede anbetrifft, so laßt den Herrn darüber entscheiden; auf jeden Fall aber respektiert euren Nachbarn, und tut ihm Gutes an. Das ist eure Pflicht. Wenn ihr eure Pflicht getan habt, dann könnt ihr auch von eurem Nachbarn Gutes erwarten. Schaut nicht auf dessen Fehler, und kritisiert nicht seine Ansichten und Überzeugungen, die von den euren abweichen, damit keine Feindschaft zwischen euch wächst. Laßt den Herrn Richter sein, Er ist der Richter aller Richter dann wird jeder Fanatismus absterben. Ich sitze hier mit euch zusammen. Wenn ich euch alle als Geschöpfe meines Herrn betrachte, als einzigartige und vollkommene Ergebnisse Seiner unvergleichlichen Schöpfungskraft, so wie man eine Rose betrachtet
http://www.sufismus-online.de/Friede (2 von 13)04.07.2013 23:17:47
3296 Maulana Sheikh Nazim: Friede
oder einen fruchttragenden Baum dann finde ich mich in einem Paradiesgarten, und von jedem Einzelnen geht ein innerer Friede aus, der auf mein Herz trifft. Wenn wir einander in dieser Weise betrachten können, kommt es nicht nur zu Toleranz und gegenseitigem Verstehen, sondern es entsteht auch Vertrautheit und Anerkennung, und schließlich stellen sich auch Liebe und Frieden ein. Weil die Menschen einander aber nicht als des Herrn unübertroffene und wertvolle Geschöpfe betrachten, können sich Leute gegenseitig nicht einmal ertragen, wie denn gar voreinander Respekt haben oder größere Vertrautheit suchen. "Diese Welt ist für uns beide zu klein" sagt einer zum anderen, ein Staat zum nächsten. Jeder macht sich selbst so groß, plustert sich auf und gönnt dem Anderen keine Existenz. Wegen dieser Einstellung zueinander werden die Menschen immer schwerer, so daß die Erde die Menschheit bald nicht mehr wird tragen können. Die Menschheit wird der Erde zu schwer, und zwar nicht auf Grund von Überbevölkerung, sondern wegen dieser Einstellung und der Handlungen der Menschen aneinander. Wir hindern uns selbst daran, im Anderen Liebenswertes zu sehen und miteinander vertraut zu werden. Wir betrachten jeden Anderen als eine potentielle Gefahr für uns selbst, und nicht ais Gottes Stellvertreter auf Erden. Und umgekehrt, sieht auch der Andere in uns nur die Gefahr, die ihm von uns droht, und verwehrt uns seine Zuneigung. Wildheit ist die sich am raschesten ausbreitende Eigenschaft unter den Menschen, und aus der ungezähmten Wildheit entsteht die Kälte und Feindseligkeit der Menschen gegeneinander. Unser niederes Ich errichtet Mauern rund um uns, unbezwingbare Schanzen. Zerbrecht diese Schanzen, um auf den Anderen zuzugehen, um ihn anzuerkennen! Ihr werdet dann feststellen, daß eure Herzen vor Wonnegefühl überquellen, und die meisten Leute sich euch von einer besseren Seite zeigen werden. Solange ihr aber steitsüchtig und von eurem häßlichen, gierigen, niederen Ich besessen seid, kann keiner euch erreichen, und ihr könnt genauso wenig auf jemanden zugehen, ohne ihn zu verletzen. Der erste Schritt ist daher die Arbeit an sich selbst; es gilt, das niedere Ich in seine Gewalt zu bekommen, damit es zwischen dir und deinen Mitmensche eine liebenswürdige Beziehung geben kann. Einer der großen Sufi-Meister pflegte auf dem Rücken eines Tigers in der Wüste umher zu reiten, in der Hand eine Schlange als Peitsche. Wie ist so etwas möglich? Was ist das Geheimnis? Allah der Allmächtige gibt jedem Geschöpf Gefühl und Wahrnehmung. Wenn du dein Inneres öffnen kannst
http://www.sufismus-online.de/Friede (3 von 13)04.07.2013 23:17:47
3297 Maulana Sheikh Nazim: Friede
und dich voll Freundlichkeit zeigst, wird selbst ein reißend wilder Tiger zahm, und läßt sich als Reittier benutzen. Und nicht nur der Tiger, sondern auch die Söhne Adams, denen der Herrgott das Potential verlieh, 'Krone der Schöpfung' und 'Gottes Stellvertreter auf Erden' zu sein, lassen sich durch Freundlichkeit zähmen. Angesichts all der Bosheit und Wildheit in der Welt, dürfen wir dennoch nicht verzweifeln und klagen: "Was für ein Gott ist das, der so schrecklich schlimme Menschen geschafft hat, die einander soviel Schaden zufügen, massenhaft Gewalttaten verüben und Weltkriege auslösen?" Wir müssen großmütig sein und versuchen, diese Wilden zu zähmen. Wer sagt, in der Erschaffung von Tigern ur Schlangen läge keine göttliche Weisheit? Sagt lieber, daß Er, der Allmächtige, Tiger und Schlangen zu Reittieren und Reitpeitschen erschuf! Es lebte einmal ein Mann, der wurde sehr von Kakerlaken geplagt. Wo immer er hinging, fand er diese unguten, schmutzigen Käfer vor. Was auch immer er unternahm, er wurde diese Plage nicht los. Er bezog in seiner Heimatstadt mehrmals neues Quartier, in der Hoffnung, daß seine neue Wohnung diesmal Kakerlakenfrei bleiben würde aber jedes Mal wurde er enttäuscht. Schließlich verließ er aus Verzweiflung über diese Heimsuchung sein Vaterland und siedelte in einem Land, in dem es weniger Kakerlaken gab. Nach einiger Zeit erkrankte der Manne und ein schlimmes Geschwür brach an seinem Bein aus. Er suchte viele Ärzte auf, aber alle Medizin, die sie ihm verschrieben, verschlimmerte nur seine Beschwerden und reizte den Abszess mehr. Schließlich gab er alle Behandlungsversuche auf. So saß er denn eines Tages vor seinem Hause, das wunde Bein aufgestützt, und jammerte laut. "Ah! Oh! Ah! Oh!" Da zog ein wandernder Derwisch vorbei, vernahm die Klagelaute und fragte: “Warum sitzt du da und klagst 'Ah! Oh! Oh! Ah!'?" Der Leidende antwortete ihm: "Ich habe ein schlimmes Geschwür an meinem Bein, und nichts und niemand vermag es zu heilen! Von jeder Behandlung wird es nur schlimmer!" Der Derwisch sprach: "Nichts leichter das! Hast du schon mal eine Kakerlake gesehen?" „Kakerlaken! Ob ich je eine Kakerlake gesehen habe? Der Fluch meines Lebens! In meinem Heimatlande gab es so viele, daß sie mich an den Rand des Wahnsinns brachten, und ich hierher floh, bloß um keine mehr sehen müssen!" Der Derwisch sagte: "Geh und fang dir eine Anzahl Kakerlaken, töte und verbrenne sie, dann sammle die Asche und lege sie auf deine Wunde so Gott will, wird sie schnell verheilen." Der Mann befolgte den Rat des Derwisches, und machte in jenem Lande Jagd auf Kakerlaken, welche er nur mit großen Schwierigkeiten
http://www.sufismus-online.de/Friede (4 von 13)04.07.2013 23:17:47
3298 Maulana Sheikh Nazim: Friede
auftreiben konnte. Er tat, wie ihm der Derwisch empfohlen hatte, und bald war das Geschwür verheilt. Seit dieser Zeit hat er nie wieder auf die Existenz von Kakerlaken geflucht. Was die hochgeehrte Nachkommenschaft Adams - Friede sei auf ihm - anbelangt, die Allah zu Seinen Stellvertretern auf Erden macht hat, so mußt du sie nicht wegen ihrer schlechten Handlungen hassen oder verfluchen, sondern du mußt versuchen, großmütig zu sein und dich daran zu erinnern, daß dein Herr auch diese Seine Geschöpfe liebt, denn im heiligen Qur'an steht geschrieben: "Begegne Bosheit mit Güte, und siehe, wer jetzt dein Feind ist, wird dein enger Vertrauter werden. Und keiner kann dies erreichen, es sei denn der Geduldige; und keiner wird dies erreichen, es sei denn der, dem gewaltiges Glück zuteil wird"(1) Wie schon erwähnt, wohnte der heilige Prophet in Medina neben dem Hause eines Juden. Der Prophet ertrug dessen Nachbarschaft, obwohl dieser Nachbar ihm täglich Abfall vor die Tür schüttete, um seiner Geringschätzung für den Propheten Ausdruck zu verleihen. Eines Tages bemerkte der Prophet Allahs Segen und Friede seien mit ihm - daß kein Müll vor seinem Hause lag. Auch am nächsten. Tag war kein Müll zu sehen. Er fragte nach dem Ergehen seines Nachbarn und erfuhr, daß dieser erkrankt war. Der heilige Prophet begab sich zum Hause seines kranken Nachbarn, um ihm einen Krankenbesuch abzustatten. Der Jude war höchst verwundert, den Propheten bei sich zu sehen und fragte: "Wie wußtest du von meiner Krankheit?" Der Prophet antwortete: "Als mir auffiel, daß deine tägliche Gabe vor meinem Hause ausblieb, dachte ich mir, daß dir womöglich etwas zugestoßen sei. Ich fragte nach, und man sagte mir du seiest krank." Was reden wir aber von solcher Güte gegen Angehörige einer anderen Nation, wo die heutigen Menschen ja nicht einmal innerhalb ihrer eigenen Familien ein vertrautes und leutseliges Verhältnis zu Wege bringen! Frauen können an ihren Ehemännern keine guten Eigenschaften erkennen, und umgekehrt ebenso. Eine Familie lebt zwar unter einem Dach zusammen, aber es fehlt jede Spur von familiärem oder anheimelndem Gefühl. Die nächsten Verwandten sind einander fremd geworden, jeder ist verstrickt in die Welt seiner EgoWünsche; eine Welt, in der kein anderer geduldet wird, es sei denn zu einem egoistischen Zweck. Wenn schon in den Familien keine Vertrautheit besteht, wie soll sie dann in der erweiterten Gesellschaft
http://www.sufismus-online.de/Friede (5 von 13)04.07.2013 23:17:47
3299 Maulana Sheikh Nazim: Friede
auftreten? Es ist unmöglich. Noch zweckloser ist es, von weltweitem Frieden zu reden. Friede, Vertrauen und Liebe müssen erst zwischen Individuen bestehen, dann in den Familien, dem Freundeskreis, usw., bevor sie in der Gesamtgesellschaft manifest werden können. Friede wird von unten nach oben aufgebaut, von der kleinsten Einheit aufwärts, und nicht umgekehrt. Gewiß, wir beten um eine friedliche Welt, um das Löschen aller Brände in Ost und West. Aber die Trennwände der Entfremdung zwischen den Menschen sind schon so verdickt, daß keine Nation eine wirkliche Freundschaft oder Zusammenarbeit mit einer anderen in Betracht ziehen kann. Freundschaftlichkeit ist eingekerkert, stattdessen verbreiten sich Wildheit und Entfremdung mit rasender Geschwindigkeit, und wenn dieser reißende Strom nicht sehr bald eingedämmt werden kann, wird er die ganze Welt davonschwemmen. Dieser wilde Strom stürzt dahin, und keiner der von uns errichteten Dämme kann ihn aufhalten. Der Mensch erntet, was er gesät hat: er sät Gewalt und erntet Gewalt, nicht Liebe und Freundschaft. Der Strom der Gewalt wälzt sich über die ganze, Erde, er hat alle Bereiche menschlichen Zusammenspiels bereits überschwemmt ,welches Ergebnis können wir davon erwarten? In unseren Überlieferungen steht geschrieben, daß sich die Menschheit in einer Orgie von Gewalttätigkeit zerstören wird, bis das Eingreifen höherer Gewalt himmlischer Intervention diesem Inferno Einhalt gebietet. Frage: Maulana, was sagen Sie zu den Friedensmärschen und Demonstrationen für den Frieden? Fördern diese den Frieden, oder sind sie ihm eher abträglich? Wenn diese Demonstranten in sich selbst innerlich befriedet sind, dann können ihre Bemühungen von Nutzen sein; wenn sie jedoch noch roh und voller Gewaltsamkeit sind, was kann schon daraus entstehen? Feindseligkeit und Wildheit werden dadurch nur vermehrt. Man symbolisiert den Frieden gern als eine Taube, aber es gibt viele Raubvögel, die sich die Taube gern schnappen würden. Trifft man keine Vork
Link: https://www.nvrislam.net/index.php?j=eng&post=4829